6. Tag – Besuch in Jay

Voce
Voce
Voce
Veejay
Veejay
Veejay
Voce und Veejay
Voce und Veejay
Voce und Veejay
Voce und Veejay

Andrea und Erik leben in Jay, gut zwanzig Minuten von Lake Placid entfernt auf der anderen Seite des Whiteface Mountain, den die Einheimischen auch „Cloud-Splitter“ nennen. Warum, das wurde mir recht bald klar. Dieser Berg, Austragungsort der olympischen Skirennen 1980, hält wirklich die Wolken fest, so dass auf der einen Seite vollkommen andere Wetterverhältnisse herrschen als auf der anderen. War es in Lake Placid noch wolkig und diesig, so erwartete uns in Jay strahlender Sonnenschein bei leichter Bewölkung und angenehmen 25 Grad. Andrea führte uns in den Garten, wo wir unter einem 150 Jahre alten Baum gemütlich im Schatten saßen, und dann ließ sie die „Mädels“ raus. Ihre Hündin Sunday stammt aus dem Zwinger „von Rosherta“ in Holland und ist inzwischen sechs Jahre alt. Die zweieinhalb-jährige Venus kommt aus Italien, und Voce, im April zwei geworden, ist die einzige blaue Hündin aus dem Wurf von Striker und Raffles. Sie ist außergewöhnlich kräftig und substanzvoll und, ganz wie die Eltern, total lieb und verschmust. Für amerikanische Ausstellungen ist sie zu substanzvoll und schwer, doch Andrea will sie nicht ausstellen, sondern mit ihr züchten. In Kombination mit einem amerikanischen Rüden ist das sehr viel versprechend. Später stießen noch Toni und Linda mit Veejay zu uns. Die beiden leben ebenfalls im Staat New York, ganz in der Nähe der kanadischen Grenze. Als Voces Bruder Veejay, den wir als Welpe wegen seines weißen Abzeichens auf der Brust nur „Batman“ genannt hatten, vor mir stand, hatte ich das Gefühl, seinen Vater Striker vor mir zu sehen, so sehr ähneln sich die beiden. Auch vom Wesen her ist Veejay wie sein Vater. Während Voce eher, genau wie die Mutter Raffles, neugierig und forsch den Dingen begegnet, ist Veejay eher der zurückhaltende, vorsichtige Typ.
Erik erzählt uns, dass in der Gegend Schwarzbären und Wölfe leben würden, und dass sie die Hunde beim Spaziergang stets an der Leine halten müssten. Außerdem gebe es noch jede Menge Eichhörnchen und Chipmonks. Während wir so da saßen, sprang Andrea plötzlich auf, schnappte sich ein kleines rotes Fähnchen und rannte zu der Stelle, an der eine der Doggen gerade ihr Geschäft verrichtete. Sofort wurde die Tretmiene mit einem Fähnchen markiert. Jetzt wurde uns auch die Bedeutung der „Beflaggung“ im Garten klar, die uns schon vorher aufgefallen war…
Wir verbrachten einen gemütlichen Nachmittag miteinander, während die Hunde um uns herum tobten. Abends verabredeten wir uns zum Dinner im „Hungry Trout“ („Hungriger Hering“), und am nächsten Tag wollten wir gemeinsam japanisch essen gehen.